- Lasso
- Lạs|so 〈n. 15 oder m. 6〉 langer Riemen od. langer Strick, dessen zusammenziehbare Schlinge aus einiger Entfernung dem zu fangenden Tier um Gehörn od. Hals geworfen wird [<span. lazo „Schnur, Schlinge“ <lat. laqueus „Strick als Schlinge“; verwandt mit Latz]
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Lạs|so, das (österr. nur so), seltener: der; -s, -s [engl. lasso < span. lazo, über das Vlat. zu lat. laqueus = Schlinge]:Seil mit Schlinge zum Einfangen von Rindern, Pferden o. Ä.:ein L. werfen;ein Kalb mit dem L. einfangen.* * *
ILasso,Freihandschere.IILạsso1) langer Strick oder Riemen, dessen Vorderende als gleitende Schlinge ausgebildet ist. Das zum Teil in Schlaufen gelegte Lasso wird vor dem Wurf durch Rotation beschleunigt. Am getroffenen Ziel zieht sich die Schlinge durch Straffung der Leine zusammen. Das ursprünglich vom Mittelmeerraum bis nach Indien sowie bei Viehzüchtern des paläarktischen Steppen- und Tundrengürtels verbreitete Lasso wurde von den Spaniern nach Amerika gebracht. Es dient Hirten zum Tierfang, wurde aber auch im Kampf gegen Menschen eingesetzt. Die Indianer der Pampas und des nordamerikanischen Südwestens integrierten das Lasso in ihre Kultur.2) Eis-, Rollkunstlauf: Figur im Paarlauf, wobei der Mann seine Partnerin während des Laufs Hand auf Hand über den Kopf hebt und sich mit ihr um die Körperachse dreht.Lạsso,Orlando di, auch Orlande (Roland) de Lassus [-də la'sys], frankoflämischer Komponist, * Mons (Hennegau) um 1532, ✝ München 14. 6. 1594; war Chorknabe an Saint-Nicolas in Mons, ging im Gefolge von Ferrante Gonzaga nach Italien, wo er 1553 in Rom Kapellmeister am Lateran wurde. 1556 berief ihn Herzog Albrecht V. von Bayern als Tenorist nach München; seit 1564 war er hier Leiter der Hofkapelle. Lasso war neben G. P. da Palestrina der bedeutendste Komponist seiner Zeit. Seine Werke zeichnen sich durch ein dichtes Satzgefüge mit virtuoser Kontrapunktik und oft chromatische Harmonik, ausgeprägte Wortdeklamation und Sparsamkeit in der Anwendung von Melismen aus. Seine Liedmotetten galten in Deutschland lange als Vorbild für Werke dieser Gattung. Lasso komponierte über 70 Messen (darunter drei Requiems), vier Passionen, etwa 700 Motetten und 110 Madrigale beziehungsweise verwandte Gattungen wie Villanesca u. a., etwa 150 französische Chansons, rd. 90 deutsche Lieder, über 100 Vertonungen des Magnificat und sechs des Nunc dimittis, über 30 Hymnen sowie Litaneien. Zu seinen Hauptwerken gehören auch die »Bußpsalmen« (Prachthandschrift mit Miniaturen von H. Mülich in der Bayerischen Staatsbibliothek, gedruckt 1534). Eine postume Ausgabe eines Teils seiner Werke erschien als »Magnum opus musicum« (1604).Ausgaben: Sämtliche Werke, herausgegeben von F. X. Haberl u. a., 21 Bände (1894-1926; Nachdruck 1973); Sämtliche Werke (Neue Reihe), herausgegeben von der Académie Royale de Belgique und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, auf zahlreiche Bände berechnet (1956 ff.).A. Sandberger: O. di L. u. die geistigen Strömungen seiner Zeit (1926);Eugen Schmitz: O. di L. (Neuausg. Leipzig 1954);W. Boetticher: O. di L. u. seine Zeit (1958);W. Boetticher: Aus O. di L.s Wirkungskreis (1963);H. Leuchtmann: O. di L., 2 Bde. (1976-77);F. Messmer: O. di L. (1982);R. Orlich: Die Parodiemessen von O. di L. (1985).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:* * *
Lạs|so, das (österr. nur so), seltener: der; -s, -s [engl. lasso < span. lazo, über das Vlat. zu lat. laqueus = Schlinge]: 1. Seil mit Schlinge, das (bes. Cowboys, Gauchos) zum Einfangen von Rindern, Pferden o. Ä. dient: ein L. werfen; ein Kalb mit dem L. einfangen; Ü Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein L. um den Hals wirft (Tucholsky, Werke I, 194). 2. (Eis-, Rollkunstlauf) Figur im Paarlauf, bei der der Partner seine Partnerin mit einem od. beiden Armen in Drehbewegungen über seinen Kopf stemmt.
Universal-Lexikon. 2012.